Sunday, August 24, 2008

Latest News: Batman im Badezimmer gesichtet!


Wie alle begeisterten Cineasten unter euch bestimmt wissen, befindet sich Batman derzeit auf der Flucht bzw. im Untergrund, zumindest wenn man Christopher Nolan glauben darf. Dummerweise nahm er aber an, unser Haus stünde ihm als konspirative Wohnung zur Verfügung. Ungebeten klatschte er am frühen Nachmittag in mein Zimmer, landete auf dem Moskitonetz, wurde unsanft auf den Fußboden geschleudert und rettete sich schließlich kreuchend und fleuchend in mein Badezimmer, wo er meinte, eine Weile an meinem Wäscheeimer abhängen zu können. Offensichtlich war nicht nur sein Radar ausgefallen... Bei aller Liebe, Herr Nolan, aber ich fühle mich arg betrogen und getäuscht! Oder hat Batman seinen ganzen Sexappeal auf der Flucht verloren???
Dieses kleine, schwarze Vieh hatte mehr Ähnlichkeit mit Dracula als mit sexy Bruce....äh Batman. Entsprechend heftig fiel dann auch meine spontane (Abwehr-)Reaktion auf diesen ungebetenen Eindringling aus! Schreien, Badtür verrammeln, weglaufen.
Nach dem ersten Schock bin ich dann doch langsam (!) ins Bad vorgedrungen, um zu erkunden, wo Batman denn nun genau abhängt. Nur um nach seiner Entdeckung wieder angewidert davon zu rennen. Ganz meiner Generation Ehre machend habe ich daraufhin erst mal ergoogelt, mit wem ich es hier eigentlich zu tun habe, vor allem um das Maß der Bedrohung auszuloten und um Vorschläge für mögliche Bekämpfungsmaßnahmen zu sammeln. Und wie das so ist, wenn man wahllos drauflosgoogelt: die Angst wird erst mal nicht geringer, sondern potenziert sich stattdessen mit jedem Suchergebnis. Es hieß u.a., man müsse sich vor Bissen schützen, da Fledermäuse Tollwut übertragen könnten. Zudem würden sie viele kleine, ebenso ungebetene Gäste mit einschleppen. Jedenfalls beschloss ich darauf, mich diesem vampirigen Etwas nicht mehr zu nähern, andererseits ihm aber nicht kampflos mein Territorium zu überlassen. Schließlich bin ich in dieses Haus gezogen, um endlich Mauern zwischen mir und der Tierwelt Delhis zu haben.
Da mir der Joker heute ausnahmsweise nicht zur Verfügung stand, rief ich unseren Vermieter an und bat ihn, den Hausmeister vorbeizuschicken. Meine Hoffnung war, dass dieser über mehr Erfahrung mit ver(w)irrten Abhängern verfügt. Viijay, der Hausmeister, ließ auch nicht lange auf sich warten. Zu meiner Überraschung war er aber lediglich mit einem Bauhelm, der ihm als Mopedhelm dient, bewaffnet. Ich versuchte mir meine Enttäuschung und Skepsis ob dieser Bekämpfungsmittel nicht anzumerken, hielt aber gleich mal einen gewissen Sicherheitsabstand. Leider wollte Viijay dann doch genauer wissen, wo sich der Eindringling nun befinde. Wir hatten kaum die Badtür geöffnet, da fiel, noch bevor ich meinen Finger vollends Richtung Eimer ausstrecken konnte, Batman von der Wand neben der Tür und klatschte wild flatternd wieder auf den Boden. Zu meiner Schande konnte ich wiederum nur sehr mädchenhaft reagieren: vor Schreck schreien und wegrennen. Ich habe dann von Sabines Zimmer aus die Verfolgungsjagd durch mein Zimmer beobachtet. Batman, aufgescheucht durch Viijays Helm, flüchtete aus dem Bad in mein Zimmer und hops in meinen Schrank! Viijay wollte dann, dass ich in meinem Schrank nachgucke, weil er nicht in meiner Unterwäsche wühlen wollte. Sorry, Viijay, aber da musste dann doch Schluss sein mit indischer Prüderie! Der Anblick meiner Unterhosen kann kaum schlimmer gewesen sein als der Blick auf das kleine schwarze Monster. Ich habe mich nicht aus Sabines Schutzraum bewegt. Irgendwann fiel Batman dann aus dem Schrank, versuchte an der Wand entlangzukraxeln, doch Viijay hielt ihn durch unerbittlichen Einsatz seines Mopedhelms davon ab, was Batman ein jämmerliches Quieken entlockte. Nichts von heldenhafter Wehrhaftigkeit zu sehen oder zu hören...
Letztlich siegte Mensch über Fledermaus. Batman ward über die Balkonbrüstung geschubst, und wird sich hoffentlich sobald nicht wieder in mein Hoheitsgebiet trauen! Anschließend bin ich gleich zum Supermarkt und habe mich mit Anti-Ungezieferspray bewaffnet, um mein Zimmer und mein Bad zu desinfizieren. Die Verkäufer, die ich auf der Suche nach dem richtigen Abwehrmittel um Hilfe aufscheuchte, waren arg irritiert von meinem Wunsch nach "something to kill"...

1 comment:

Felix in India said...

sehr amuesant zu lesen...;)