Friday, July 17, 2009

Couch Odyssey - Back home

The last 55 days I have spent back in Europe, back at home in Berlin. 55 intense days, 55 incredible days. It felt good being back home after having been away for about ten months, ten months which, in some way, changed my life completely. I thought I would come back to Berlin, feeling alone and without a real home. But I realized that I have amazing friends who turned my days in transit into so much fun and who gave me a true feeling of home during my couch odyssey. And I am very, very grateful for that! Thank you so much!
With the following pictures, I would like to share with you some of these nice moments I had in the past days and weeks.

After a short first stopover in Berlin I had to go to Bonn. The DAAD had invited all language assistance for a workshop to prepare everyone for their new job. From Bonn, where I stayed with Anna (unfortunately there are no pictures of us, sitting on the roof terrace talking ... ), I went on to Cologne to visit Martin. As tradition demands, Martin and I once again discovered Cologne per pedes. This time we dared reaching for the beyond of the River Rhine and spent a sunny afternoon on the "Pollerwiesen", where we shared private moments with Alberta, who receives a lover (Birgit Vanderbeke "Alberta empfängt einen Liebhaber").




This is the site of the tragedy. Houses, amongst them the "Stadtarchiv" collapsed due to the improper construction of the underground line.

The Dome

Back in Berlin, I indulged into culture. Thanks to Rob's organisational skills and patience while queuing up for tickets, I could go to the German Opera twice (to see Puccini's "Tosca" and Bizet's "Carmen") and also to the German Theatre (to see Goethe's "Faust").



Mauerpark became one of my favourite places to be on a Sunday. But as you can see, I wasn't the only one feeling that way. Open-air karaoke seems to be Berlin's favourite Sunday afternoon activity. I myself didn't sing, but I enjoyed shopping at the flee market next to Mauerpark and listening to the (professional) musicians playing in the park.


And then, our extended family got a new member! On June 19th, Tony was born, my cousins first child and the first newborn in that generation.


This was one of my odyssey stops - Kreuzberg, where Rob offered me a roof over my head.



After having visited the family's youngest member, I went to the Baltic Sea with Frank. It was wonderful! The temperature of the water was only 18 degrees Celsius, but I managed to get in. And once in, I could not get enough.


On the beach at Rerik.


Collecting stones.


Chilly, ey?


Nay, not that bad!


Marina in Rerik


In Kühlungsborn.


in between beaches - Mecklenburg-Vorpommern


Heiligendamm (where the G8 summit took place)


The final stop on my couch odyssey was Barcelona. Finally, temperatures I like, again the sea and two wonderful people introducing me to the city.


Traces of Gaudi


A slightly different merchandizing method...


a beach outside Barcelona (Garraf)



we were trying hard to get back to the city. after 30 minutes of waiting, a train finally stopped.

Friday, July 10, 2009

Gar fidaus zameen asto, hamin asto! Kashmir!

"Gar fidaus zameen asto, hamin asto! - Wenn es einen Himmel auf Erden gibt, dann ist er hier",
schrieb ein persischer Dichter, nachdem ihn eine Reise nach Kashmir geführt hatte.
Tatsächlich bietet das Kashmir Tal ein ganz anderes Gesicht Indiens. Zum Teil ist es kaum zu glauben, dass man sich wirklich noch in Indien befinden soll, denn plattes grau-braunes, trockenes Land weicht mit einem Mal hohen Berggipfeln, grün und weiß, Nadel- und Laubbäumen, wie man sie aus Europa kennt, saftig grünen Wiesen, rauschenden Flüssen und Seen. Dazu klare, kühle Bergluft statt heiß-stickigem Großstadt-Mief.
Darüber hinaus verändert sich nicht nur das Anlitz der Landschaft, sondern mit ihr auch die Gesichter der Menschen. Den Kashmiris steht das Leben in den Bergen ins Gesicht geschrieben; dunkle Haut, in die Wind und Wetter tiefe Furchen gegerbt haben. Die Gesichter, vor allem älterer Männer, zieren weiße Bärte, jedoch nicht der typisch muslimische "Rauschebart", wie man ihm in Old Delhi oft begegnet, sondern ein fein gestutzter Bart, der sich über Wangen und Kinn erstreckt und das Gesicht einzurahmen scheint. Dazu das weiße Topi, als Zeichen besonderer Gottesfurcht. Die Kashmiris sprechen ihre eigene Sprache, die selbst für Hindi- und Urdu-Sprecher unverständlich bleibt. Sie klingt aufgrund des kehligen Ls und den häufigen "Zischlauten" ein wenig wie Russisch.

Von Delhi fährt man zunächst mit dem Zug nach Jammu. Das dauert ca. 12h. Jammu selbst ist eine extrem hässliche Stadt, mehr ein riesiger (Bus-)Bahnhof, also nur eine Durchgangsstation auf dem Weg in die Berge. Von Jammu kann man dann z.B. mit einem Bus, wiederum über Nacht, bis kurz vor Srinagar fahren. Die letzten 5Km muss man mit Taxi oder Lokalbus bestreiten. Am Busbahnhof warten schon jede Menge "Tourischlepper". Die für Touristen in Srinagar beliebteste Art des Übernachtens ist sich auf einer Shikara, einem Hausboot, auf dem Dal Lake einzumieten. Deshalb wird man sofort von den "Vertretern" empfangen, die dann intensivst darum bemüht sind, einen zu "ihrer" Shikara zu schleppen.

Was bei mir am Anfang extremes Misstrauen verursachte, da ich diese Gesellen als nicht vertrauenswürdig empfand.


Hier sieht man eine solche Shikara. Die Familien, denen die Boote gehören, leben auch selbst auf ihnen. Dal Lake ist wie ein Dorf für sich. Es gibt zwischen all den Hausbooten kleine Shops, einen Friseur und was man sonst so zum täglichen Leben braucht.

Wie dieses ältere Paar bewegen sich alle Dal-Lake-BewohnerInnen, egal welchen Alters, mit Hilfe von Booten fort. Der "junge Herr" trägt auf dem Bild übrigens einen typischen Kashmiri-Topi, quasi eine Pelzmütze. Daran erkennt man auch in Delhi einen Kaschmiri.







Paddelnde Händler. Alles schwimmt bis vor die Hausboottür: Obst, Gemüse, Eis, Schmuck, Schals und was der Tourist noch so braucht. (Liebe Tante Elke, falls Du das liest, dieser Herr hat mir Deine Schatulle verkauft.)







Im Inneren der Shikara. Die Gänge waren schmal, die Zimmer aber sehr geräumig. Jedes der zwei Zimmer hatte ein eigenes Bad mit Toilette, Badewanne und Waschbecken. Daneben gab es ein Ess- und ein Wohnzimmer und daran anschließend eine kleine Terasse. Tatsächlich wie eine Wohnung, nur eben mobil auf dem Wasser.

Blick auf den höchsten Punkt in Srinagar. Am letzten Tag bin ich bis zur Antenne vorgedrungen. Die letzten 250 Stufen bis zum Shankaracharya Tempel habe ich mir dann aber geschenkt.

Neben den Shikaras gibt es, wie hier zu sehen, auch feste Häuser im Wasserstraßenlabyrith.


Wilde Natur.

Das Militär und Polizei waren überall und immer präsent. Auf zehn Einwohner kommt in Kashmir ein Soldat. Zum Teil, wenn die Wagenkolonnen mit einem Soldaten am Maschinengewehr, anschlagbereit, vorbeifuhren, hatte man wirklich das Gefühl, es wird zum Krieg aufmarschiert. Die Meinung der Kashmiris zur Anwesenheit des Militärs ist geteilt, die einen begrüßen die Soldaten als notwendigen Schutz, die anderen empfinden sie als Belastung und als Störung, die einen normalen Alltag verhindert.



Kashmir ist mehrheitlich muslimisch, wurde jedoch vor der Teilung Indiens 1947 von einem Hindu-König, Maharaja Hari Singh, regiert. Die Architektur der Moscheen unterscheidet sich in diesem Landstrich wesentlich von der Bauweise z.B. in Delhi. Sehr häufig wird mit Holz gearbeitet und sind, wie hier, Moscheen durchaus auch geschlossene Gebäude. Zudem fehlen typischerweise die Minarette, stattdessen gibt es einen zentralen Turm.

Warten auf ...


Teepause auf dem Weg nach Sonamarg.

Der typische Kashmiri.

Dieser Mann sieht eher nach Pashtune aus.

Schneereste auf über 2000m im Mai.



Soldaten beim Training.

In Sonamarg auf 2700m war es deutlich kühler als in Srinagar. Trotz hartnäckiger Versuche mich auf einen Esel zu setzen, habe ich es geschafft, die Wandertour per pedes bestreiten zu dürfen. Die Führer immer munter im Schlepptau.

Javed war der Sohn des Shikara-Besitzers, der auch die Ausflüge organisierte.



Dem Schnee entgegen.



Und dann gab es doch noch ein wenig Winterflair, auch wenn es schon Mai war.

Den Berg hinauf, damit es dann mit dem Schlitten wieder runtergehen konnte. Diese letzte Etappe war ganz schön anstrengend, aber es hat sich gelohnt, denn die Fahrt runter war genial.
Javed und die beiden Berg- und Schlittenführer. Ich bin mit dem vorderen der beiden Herren runtergefahren. Nach oben hielt er mich noch hilfeleistend an der Hand, nach der Fahrt unten hielt er schließlich mächtig die Hand auf, was mich extrem verärgerte, da die Forderungen jeglichen vorher ausgemachten Preis überstiegen. Aufgrund der freundlichen Gesten beim Aufstieg fühlte ich mich regelrecht betrogen.





Nach der Abfahrt ... Aller Spaß ruiniert.


Die üblichen Wegelagerer auf dem Weg nach Gulmarg.



Inmitten dieser Landschaft hätte man sich auch in Österreich wähnen können.


So sieht der Alltag für Soldaten in Kashmir aus. In Büschen rumhocken und warten, dass die Schicht vorbei geht. Ihnen ist jede Ablenkung willkommen und so kann man sich ihnen problemlos nähern, Photos machen und das Gespräch suchen.



Hier wurde ich um ein Photo gebeten. Es war mir eigentlich zu blöd, aber der Mann hatte schließlich eine Waffe in der Hand ...

Auch in Gulmarg wurde versucht einen davon zu überzeugen, dass Laufen völlig überbewertet wird, dass die Wege viiiiiieeeeell zu lang wären und überhaupt der Ritt auf dem Pony unvermeidlich.


Der Gegenbeweis wurde angetreten.

Mit der Gondel konnte man bis auf knapp 4000m hoch fahren. Die Gondelanlage wurde von einem französischen Unternehmen gebaut, also habe ich mich mal getraut. Wenn schon Himalaya dann sollte es auch eine richtige Höhe sein.




Zwischenstation auf halber Strecke.




Spuren im Schnee.

Auf 3990m Höhe, unweit der Line of Control, der Grenze zwischen Azad (freies) Kaschmir (Pakistan) und dem zu Indien gehörenden Kaschmir. Auch hier waren Soldaten stationiert. Es war herrlich. Weit und breit nur Schnee bedeckte Gipfel. Ein Führer bot an, auf Skiern bis zur Line of Control vorzudringen, es wären nur zwei Stunden. Da die Gefahr, hier nur ein One-way-ticket zu erstehen, zu groß war und man außer noch mehr Schnee und noch mehr Soldaten eh nichts gesehen hätte, wurde das Angebot ausgeschlagen.





Deutlicher Sauerstoffmangel.

Srinagar.

Reinigung des Sees, der extrem von Algen bewachsen war.

Blick auf Srinagar vom Shankaracharya Berg. Er wird auch als Takht-i-Sulaiman (Thron Salomons) bezeichnet.

Die ersten 300 Höhenmeter geschafft (1900).

Blick auf den Dal Lake und die Shikaras.

Der Angestellte der Shikara-Familie, der einerseits Tee und Essen serviert, andererseits Trekkingtouren macht.

Blick auf Srinagar.

Die Hazratbal Moschee, in der sich ein Barthaar des Propheten Mohammeds befindet, das Aurangzeb 1700 nach Kashmir gebracht haben soll. 1993 kam es an dieser Stelle zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen der Border Security Force und Demonstranten, nachdem die Moschee von Separatisten besetzt worden war. Bei der Schießerei kamen schließlich ca. 50 Menschen ums Leben.


Leider durfte man wie frau die Moschee an dem Tag nicht betreten. Und wenn ich mich recht erinnere, haben Frauen (wenn überhaupt) generell nur einen beschränkten Zutritt zu der Moschee, was meinen Pulsschlag ob der unglaublichen Ungleichbehandlung der Geschlechter wieder einmal arg beschleunigt hat.

Ich finde es ja immer wieder faszinierend, wie viel indische Frauen auf ihrem Kopf tragen können und wie sie das überhaupt hinbekommen. Das ist noch ein verhältnismäßig kleines Päckchen.

Blick hinein in die Jamma Masjid ("die große Moschee"). Sie sah eher wie ein buddhistischer Tempel aus und hatte einen schön bepflanzten Innenhof mit Springbrunnen.