Monday, December 1, 2008

Being a responsible Indian: Wahlen in Delhi


Am Samstag, den 29. November, wurde in Delhi die Stadtregierung gewählt. Überall an Schulen häuften sich die Menschen. Das ganze Prozedere wurde von 52000 Polizisten in der ganzen Stadt überwacht, deswegen oder dennoch blieb alles ruhig. Ca. 10,7 Millionen Menschen (1.05 crore) waren wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 58%, 6.1 Millionen Wähler (61 Lakh). Um die Wahlbeteiligung zu erhöhen, hatte die Wahlkommission im Vorhinein angekündigt, dass nur diejenigen bei den Parlamentswahlen (Staatsregierung) im nächsten Jahr teilnehmen dürfen, die auch bei den Landeswahlen (Delhi-Regierung) gewählt haben. Tatsächlich hatte diese Androhung einen gewissen Effekt, denn bei den letzten Wahlen hatten nur 42% der berechtigen Wähler abgestimmt.

In Indien kann man, wie in Deutschland, ab dem 18.Lebensjahr wählen. Bevor man dies zum ersten Mal tun möchte, muss man eine Wählerkarte (voting card) beantragen. Auf der Wählerkarte sind Name und Adresse des Wählers/der Wählerin vermerkt, und es enthält ein Bild. Vor den jeweiligen Wahlen werden von der Wahlkommission Einladungen versendet, auf denen, wiederum wie in Deutschland, das Wahllokal angegeben ist. Es wird jeweils zwischen 8 Uhr morgens und 5 Uhr nachmittags gewählt.
Im Wahllokal muss man seine Wählerkarte und die Einladung präsentieren. Wenn beides übereinstimmt, wird der linke Zeigefinger markiert (siehe Bild), um sicher zu gehen, dass jeder Wähler/jede Wählerin nur einmal abstimmt. Die Markierung bleibt mindestens einen Monat sichtbar (es sei denn, man entfernt sie mit Verdünner). Schon immer war das Markieren üblich, in der Vergangenheit wurde jedoch leicht entfernbare Farbe verwendet. So kam es, dass Leute in wichtigen Wahlen tatsächlich mehrfach wählten. Deshalb kann man die Markierung heute nicht mehr einfach abwischen. Nach der Markierung geht man in eine Kabine und gibt seine Stimme ab. Das passiert in Indien elektronisch, d.h. man drückt für die Partei, die man wählen möchte einen Knopf. Dahingehend sind die Inder also schon fortschrittlicher als wir. Allerdings dauert es trotz dieser elektronischen Datenspeicherung eine Woche, bis die Ergebnisse verkündet werden. Die Daten werden in den einzelnen Wahllokalen gespeichert und dann unter Polizeischutz zum "Headquarter" der Wahlkommission gebracht, die für die Auswertung der Daten zuständig ist. Warum dies solange dauert, bleibt unklar...

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